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Studentische Projekte – erste städtebauliche Ideen

Für erste Ideen zum guten Wohnen von morgen hat die Stadt Meerbusch gemeinsam mit NRW.URBAN und der TU Dortmund ein Studierendenprojekt für die Baugebietsentwicklung "Kalverdonk" in Meerbusch-Osterath angestoßen, in dem Masterstudierende der Fakultät Raumplanung sich zwei Semester lang intensiv mit der Fläche "Kalverdonk" auseinandergesetzt haben.

Ziel war es, erste konzeptionelle Ideen für das gesamte Plangebiet zu erarbeiten und diese Ideen hinsichtlich drei Schwerpunktthemen Mobilität, grün-blaue-Infrastruktur und Dichte bzw. Mischung zu vertiefen. Wie eine Siedlungsentwicklung unter den Gesichtspunkten der lokalen und regionalen Gegebenheiten sowie der aktuellen bzw. zukünftigen Herausforderungen / Krisen durch den Klimawandel und die Corona Pandemie aussehen kann, stand in diesem Rahmen im Vordergrund des Projektes. 

Die studentischen Arbeiten sind dabei als Ideenanstöße („Ideensteinbruch“) und nicht als schlussendliche Planungen zu verstehen. Wichtig ist hierbei auch zu erwähnen, dass die Entwürfe teilweise von vorgegebenen Rahmenbedingungen – wie zum Beispiel dem Erhalt der Wohngebäude im Bestand – abweichen. Eine tiefgreifende planerische Detailgenauigkeit können die Studentenentwürfe aufgrund des kurzen Bearbeitungszeitraums nicht leisten, sodass die Arbeiten der Studierenden lediglich Anregungen für den weiteren Planungsprozess liefern. Für die weitere Qualifizierung der frischen Ideen der Studierenden wird die Kompetenz von erfahrenen Planer*innen benötigt, die sich im Rahmen des Anfangs des kommenden Jahres startenden städtebaulichen Wettbewerbes mit dem Gebiet planerisch auseinandersetzen werden. Ausgehend von den verschiedenen Werkstätten und den Ideen der Bürger*innen werden genaue Rahmenbedingungen für die Auslobung definiert, welche die Chance für qualitätsvolle Wettbewerbsbeiträge bieten. 

Hier sehen Sie ein Video zur Erläuterung sowie die einzelnen Entwürfen:

Drei städtebauliche Ideen aus dem Wintersemester 2020/2021

Idee 1) „Meerbusch Osterath – Gebietsentwicklung Kamperweg“ von Alina Schminke, Charlotte Mäurer, Ann-Kathrin Wüstefeld und Thomas Hillebrand

Die städtebauliche Entwurfsidee baut auf einem städtebaulichen Rahmenplan auf, der zwei grüne Achsen als Grundstruktur für das Plangebiet vorsieht: eine entlang der K-Bahntrasse von Ost nach West und eine weitere vom Ostara-Gelände in Richtung Norden in die Landschaft. Diese Achsen gliedern das Plangebiet in vier Bereiche, von denen der südwestliche Teil von den Studierenden näher betrachtet wurde. Im Entwurf wurde der Grünzug multifunktional ausgestaltet. So bietet er Retentionsräume für anfallendes Niederschlagswasser, Spiel- und Sportbereiche sowie wertvolle ökologische Bereiche wie zum Beispiel eine Wildblumenwiese. Wegeverbindungen ermöglichen die Verbindung vom Ortskern in Richtung K-Bahn, darüber hinaus wird der Nibbelsweg erhalten und weiterhin als Erschließung genutzt. Die Bestandsgebäude bleiben erhalten und werden in die Neuplanung integriert. Abgeleitet von der städtebaulichen Grundstruktur aus landwirtschaftlichen Höfen und dem Aufgreifen der Umgebungsbebauung wurden neue Hoftypen entwickelt: eine durchmischte Bauweise mit unterschiedlichen Wohnformen sowie privaten und gemeinschaftlichen Aufenthaltsflächen sieht Gemeinschafträume, Co-Working-Bereiche und modernen Mehrfamilienhäusern vor.

 

Idee 2) „Kampviertel Osterath – Landschaft und Siedlung müssen keinen Gegensatz bilden“ von Lukas Michel

Die Entwurfsidee „Kampviertel Osterath“ integriert die bestehenden landschaftlichen Elemente wie Wegebeziehungen und Topografie des Plangebiets. Die Entwicklung geht vom Freiraum aus, mit dem Ziel, den übergeordneten grünen Ring um Osterath in das Plangebiet zu ziehen. Retentionsmulden und Rückhaltebecken für Regenwasser orientieren sich an der Geländetopografie und bilden zusammen mit den Grünstrukturen und Wegebeziehungen das Rückgrat der zukünftigen Bebauung. Auch hier entstehen vielfältige Grünflächen mit unterschiedlichen Funktionen, in denen Wasser ebenfalls ein zentrales gestaltendes Element ist. Entlang der Wegebeziehungen ist eine aufgelockerte Bebauung angeordnet, die Bauformen für unterschiedliche Wohnbedürfnisse zulässt. Die verkehrliche Erschließung erfolgt weitestgehend über Mobilitätshubs an der Haltestelle Kamperweg und durch Quartiersgaragen, um den motorisierten Verkehr aus dem Wohngebiet rausgehalten.

 

Idee 3) „Les cabanes – das urbane Dorf“ von Gereon Schmelter

Unter dem Titel „Le cabanes“ wird ein modernes Dorf entworfen, abseits von der anonymen Einfamilienhaussiedlung und hin zu einer vertrauten Nachbarschaft folgt. Die gemeinsamen Garten- und Innenhofflächen liegen in den Händen aller Bewohnerinnen und Bewohnern, getragen durch die städtebauliche Grundidee, durch die ständig ändernde Nutzung der Grünflächen eine neue Art des Zusammenlebens auszuhandeln. So wird bei dieser städtebaulichen Idee eine ganz neue Art des Zusammenlebens durchdacht, die sich in der experimentellen städtebaulichen Gestaltung wiederspiegelt. Ergänzt wird diese durch einen großen Grünzug entlang der K-Bahn, an den sich die zentralen, öffentlichen Bereiche wie den Schützenplatz anschließen. Ergänzend zur Nikolaus-Schule und der Kita wird am Wienenweg ein Bildungszentrum angedacht, welches durch weiteren Nutzungen ergänzt wird.